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Effizientes Journaling mit Day One

Day One ist meiner Meinung nach die beste Tagebuch-App die es aktuell auf dem Markt gibt. Neben den offensichtlichen Verwendungszweck als Tagebuch um Erlebnisse und Erinnerungen festzuhalten, kann sie aber auch all denjenigen eine Hilfe im Alltag sein, die Wert auf einen effizienten und bewussten Tagesablauf legen.

Journaling

Oft merkt man erst dann wie viel oder auch wenig man am Tag erreicht hat, wenn man am Ende des Tages einen Blick auf das Getane wirft. Aber mal ehrlich: Wie oft tut man das wirklich? Wie oft erinnert man sich noch an alles? Der Schlüssel hier nennt sich „Journaling“. Wer seinen Tag dokumentiert, kann leicht am Abend ein Resümee ziehen und daraus lernen, seine Abläufe optimieren, oder auch Bestätigung finden im Erreichten.

Das Mittel der Wahl

Wie man nun sein Tagebuch führt ist eigentlich egal. Der Eine schreibt es in ein kleines Heft, der Andere vielleicht auf einen Schmierzettel, wieder ein Anderer nutzt eine App dazu. Wichtig ist, dass man es führt, nicht wie. Ich für meinen Teil arbeite viel am Mac und bin viel unterwegs. Eine App zu verwenden die sowohl auf meinen Mobilgeräten als auch auf dem Rechner läuft, ist für mich naheliegend. Prinzipiell lässt sich das meiste aber auch mit anderen Mitteln umsetzen.

Das Maß der Dinge

„Liebes Tagebuch,…“ Dieser Satz kommt einem wohl als erstes, wenn man das Wort Tagebuch hört. Und auch wenn absolut nichts verwerfliches daran zu finden ist seinen Tag in solch einer Romanform festzuhalten, ist es im Bezug auf Effizienzsteigerung und Tagesoptimierung eher hinderlich. Wieso? Es kostet viel Zeit und ist wenig übersichtlich, lässt sich schwer vergleichen.

In der Kürze liegt die Würze

Genug mit den abgegriffenen Redewendungen! Dennoch, hier behält sie Recht. Wer nur die wesentlichen Dinge des Tages in Stichworten notiert, hat deutlich höhere Chancen das regelmäßige Journaling durchzuhalten, als der, der lange Romane schreibt. Außerdem lässt sich eine Stichwortliste schnell analysieren und vergleichen. Wer lange Geschichten schreibt verliert schnell den Überblick und wird – allein schon aus zeitlichen Gründen, diese Angewohnheit kaum dauerhaft durchhalten. Beim Thema Effizienzsteigerung drängt sich hier zudem die Frage auf, ob ein solches Verhalten dem Ziel nicht grundsätzlich schon mehr im Weg steht, als es zur Lösung oder Optimierung beitragen kann.

Quantität statt Qualität?

Beim Journaling kommt es mehr auf die Quantität als auf die Qualität an. Wenn man nur alle zwei Wochen mal einen Eintrag verfasst, wird man damit kaum die schwierigen oder stressigen Tage erfassen. Vermutlich beschreibt man entweder die Tage, an denen man sich selber belohnen will, weil alles so gut lief, oder die Tage, an denen man tausend Dinge aufschieben will und deshalb alles andere vorzieht, so auch das Journaling.
Journaling entfaltet erst dann seine Stärken, wenn es regelmäßig durchgeführt wird, wenn gute als auch schlechte Tage dokumentiert werden. Nur so kann man auch daraus lernen, sich verbessern, und auch Fortschritte erkennen.

Mein Workflow

Im Folgenden schildere ich nun meinen Workflow, den ich über das letzte Jahr entwickelt habe und der sich zumindest bei mir bewährt hat:

Ein separates Journal

Für meine Tagesübersichten habe ich ein eigenes Journal angelegt. So habe ich noch mehr Übersicht und mein “normales Tagebuch” wird nicht von den täglichen Einträgen zugemüllt.

Mein Template

Ich verwende ein Template für jeden Tag. Zu Beginn notiere ich wann ich aufgestanden bin, manchmal auch mit einem kleinen Kommentar darüber wie ich geschlafen habe. Anschließend teile ich den Tag in vier Bereiche auf: Morgens, Mittags, Abends und Nachts. Ja, ich bin ein nachtaktiver Mensch und arbeite nicht selten nachts ;) Der Tag endet natürlich mit der Uhrzeit zu der ich dann ins Bett gegangen bin.

Erinnerungen

Damit ich das ganze nicht jeden Tag neu schreiben muss, habe ich mir eine “Erinnerung” in Day One mit einer entsprechenden Vorlage angelegt. Das geht ganz einfach und schnell.

Unter Einstellungen > Erinnerungen kann man eine Erinnerung mit einer Vorlage anlegen.

So taucht jeden Morgen ein Fenster auf, dass mich einlädt einen neuen Eintrag basierend auf der Vorlage zu erstellen.

Wer seine Übersicht gerne erst Abends schreibt, kann das natürlich auch machen. Wer wiederum eher der analoge Typ ist, kann sich diese Einträge auch auf jede Seite eines Notizbuchs notieren, sich ein entsprechendes Heft drucken lassen, oder Stempel dafür machen, oder oder… Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt!

Den Tag über mitschreiben

Nun muss dieses Template natürlich auch gefüllt werden. Theoretisch könnte man auch hierfür kleine Erinnerungen erstellen – das würde meinen Tagesablauf aber zu sehr durcheinander bringen und mir auf die Nerven gehen.
Ich schreibe ein paar Mal täglich mit ein paar Stichpunkten auf, was ich gemacht habe. Oft mache ich das, wenn ich in den nächsten Tagesabschnitt (zB. von Mittag zu Abend) übergehe. Das Ganze versuche ich so grob wie möglich, doch so detailliert wie nötig zu machen: Einfach nur “arbeiten” reicht nicht aus um später zu wissen, was ich gemacht habe. „Die Schriftgröße im Flyerdesign für Kunde XY um 3 Pkt erhöht“ ist wiederum viel zu detailliert. ”Am Flyer für Kunde XY gearbeitet“ ist ein guter Mittelweg. Wie genau man hier werden muss, muss jeder wohl für sich entscheiden. Auch private Tätigkeiten schreibe ich auf. Natürlich nicht jeden Gang zur Toilette, doch steht auch mal ”Netflix geschaut“, ”Joggen gewesen“, oder ”Freunde getroffen“ drin. Details zu einzelnen Aktionen (zB. dem Joggen oder einer Aktion mit Freunden) stehen dann aber in einem separaten Beitrag, der auch in einem anderen Journal abgelegt wird.

Keine Medien

So schön Bilder in Day One auch sind: Ich nutze in meinen Tagesübersichten grundsätzlich keine, sonst leidet die Übersichtlichkeit. Wenn ich Bilder gemacht habe und diese den Erinnerungen hinzufügen will, lege ich einen extra Eintrag in meinem “normalen Journal” an, nicht aber in den Tagesübersichten. Hier wird der Tag wirklich auf das wesentliche reduziert.

Abendliche Analyse

Abends – nun ja, nicht jeden Tag, aber doch immer wieder – werfe ich nochmal einen Blick auf meinen Tag. Oft ist es einfach guttuend zu sehen, was ich erreich habe. Manchmal lief der Tag nicht gut und ich mache mir für den nächsten Tag Vorsätze wie zB.: “Morgen fange ich sofort mit dem Projekt XY an, das ich heute bis abends aufgeschoben habe.” Aus so einem konkreten Vorsatz kann auch eine Lehre werden. Wenn sich Vorsätze wiederholen erkennt man womöglich bald ein Problem, “Ich muss lernen herausfordernde Projekte nicht aufzuschieben”, das man dann mit konkreten Zielen bekämpfen kann. So könnte ich in diesem Beispiel das Template um einem Eintrag erweitern: “Herausforderndste Aufgabe heute:” und so dieser Angewohnheit den Krieg erklären.

Fazit

Mir persönlich hat das tägliche Journaling in erster Linie geholfen meine Tage bewusster wahrzunehmen. Oft merke ich schon mittags, wenn ein Tag nicht gut läuft, und ich kann darauf reagieren. Es motiviert mich den Tag mit guten Dingen zu füllen. Ein ausgewogener Tag sollte neben der Arbeit auch zB. Sport, Zeit mit Freunden, und vielleicht Zeit mit einem Buch, meiner Kamera, der Gitarre oder einer sonstigen kreativen Beschäftigung beinhalten. Ich konnte über die Zeit auch ein paar Muster in meinem Verhalten erkennen und zum Teil schon ändern.
Alles in allem ein großer Gewinn für einen verhältnismäßig kleinen Zeitaufwand. Ich kann es jedem nur empfehlen es mal über einen Monat auszuprobieren und gerne hier in den Kommentaren über die Erfahrungen zu berichten.

Von Luke

Blogautor, Webdesigner, Programmierer, Tontechniker, Kameramann, Musiker, Christ, und vieles mehr

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