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Console Review: MIDAS PRO1

Hiermit startet eine neue Artikel-Reihe, die “Console Reviews” in denen ich einige Audio-Konsolen bzw. Mischpulte kurz vorstellen bzw. mein Feedback dazu geben.

Hierbei geht es weniger darum das Datenblatt des Herstellers zu kopieren als vielmehr darum einen Praxisbericht zu geben der spezielle Merkmale, Stärken und Schwächen hervorhebt. Dabei bleiben sicherlich einige Funktionen auf der Strecke.

Das MIDAS PRO1

Kürzlich habe ich für einen Job ein möglichst leistungsfähiges und dennoch sehr kompaktes Pult gesucht. Die Kanalanzahl war zweitrangig, viel wichtiger ein gutes Processing und wenn möglich Multiband-Kompression bzw. dynamische EQs. Nach einigem Hin und Her kam ich auf das PRO 1 von MIDAS und habe dann innerhalb einer Woche gleich zwei Veranstaltungen darauf gemischt.

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Die vier Stufen einer guten Mischung

Ich habe mir in letzter Zeit einige Gedanken dazu gemacht wovon eine „gute Mischung“ abhängt. In diesem Fall möchte ich mich mal wirklich auf die Mischung konzentrieren. Andere äußerst wichtige Faktoren wie Gain Staging, Mikrofonpositionierung usw. seien mal außen vor gelassen. Wir reden also von einem Setting, in dem wir ausreichend gute Eingangssignale haben und nun an die Mischung gehen.

Ich bin selber keineswegs ein Profi und habe keine Ausbildung oder Studium hinter mir bei dem ich das gelernt habe. Daher sind diese 4 Stufen natürlich keineswegs eine überhebliche Lehrmeinung, sondern eine persönliche Erfahrung/Einschätzung, basierend auf meinem aktuellen Erfahrungsstand. Es gibt sicherlich andere, legitime, Ansichten zu diesem Thema.

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Mut zu ungewöhnlichen EQ-Einstellungen

Ich komme gerade von einer Musical-Tour in Berlin (Bericht folgt) und habe dabei mal wieder einige Erfahrungen sammeln können. Ein paar davon möchte ich gerne weitergeben.

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier

Es ist erschreckend zu sehen wie schnell man dabei ist die Dinge nach einem bestimmten Schema zu machen. Das Erste mal ist alles neu und man überlegt, wie es am besten geht, das zweite man denkt man vielleicht noch über Verbesserungen nach, aber spätestens beim dritten oder vierten Mal handelt man ohne Nachzudenken.

Grundsätzlich ist daran ja nichts falsch, aber nicht immer stimmt das Muster. Mir ging es mit den EQs für diverse Instumente so. In meinem Kopf habe ich ein gewisses Bild, wie ein EQ für ein bestimmtes Instrument aussehen soll oder muss. So muss zB. der EQ einer Bassdrum klassischer Weise etwa wie folgt aussehen:

Der typische Bass-Drum EQ

Der Schein kann trügen

Wie so oft sollte man sich nicht nur auf seine Augen verlassen. Der Schein kann trügen und so ist nicht jeder EQ, der richtig aussieht auch tatsächlich richtig gut.

Auf der Tour hatte ich unter anderem mit einem Piano-Sound zu kämpfen der irgendwie echt nach nichts klang. Er war total undefiniert, muffig und hatte unglaublich viel obere Mitten. Ich fing also an ein paar kleine Cuts zu setzen. Kaum hatte ich die 1kHz schmalbandig entfernt, vielen mir die Frequenzen daneben auf. Ich vergrößerte die Breite, aber schon bald sah der EQ nicht mehr gut aus. Also versuchte ich mit einem zweiten Band zu andere Frequenzen schmalbandig zu entfernen usw. Was ich auch machte, ich bekam nicht das Ergebnis was ich wollte.

Schlussendlich schaltete ich meinen Kopf aus und arbeitete nach Gehör. So beraubte ich das E-Piano um einen großen Teil seiner oberen Mitten und filterte schmalspurig eine Bass-Frequenz heraus. Der EQ sah zwar optisch viel zu krass und irgendwie falsch aus, doch klang er gut und richtig. Das ist was im Endeffekt zählt!

Der "hässliche" Piano-EQ

Es ist unwichtig wie ein EQ aussieht, entscheidend ist, dass er richtig klingt. Die Visualisierung kann eine Hilfe sein, zu oft hält sie uns aber davon ab unser Gehör zu verwenden.

Wenn ihr das nächste mal an einem EQ sitzt: Schaltet eure Augen ab. Behandelt ihn so wie einen schönen alten analogen EQ. Aber selbst dort hat man auch schon eine “bekannten” Positionen. Konzentriert euch auf euer Gehör und ignoriert eurer “Wissen” wie ein EQ eines bestimmten Instruments auszusehen hat.